
In diesem Beitrag findet ihr zu allererst die Vorgeschichte zu Laura Labas' "Ein Käfig aus Rache und Blut". Da diese Vorgeschichte fast alles Notwendige über die Dämonen, ihren Einzug in die Welt der Menschen und die derzeitige Situation erklärt, wäre es ratsam die Geschichte zu lesen! ♥
»Eins lebten Dämonen in Frieden in
einer namenlosen Welt, Dimensionen von der Erde entfernt. Sie war
aufgeteilt in zwei Große Königreiche, genannt Duster und Triste. In
Duster regierte der Erzdämon Aeshma, der für sein Temperant bekannt
war und für seine endlose Begierde. Die Begierde, nach allem was
nicht sein Eigen war.
Seine Länderein und Untertanten führte
er jedoch stets mit strenger aber gerechter Hand, sodass sein Reich
schon bald nach seiner Thronbesteigung wuchs und gedieh. Je besser es
seinem Volk aber erging, desto unruhiger und gelangweilter fühlte er
sich.
Sein Blick wanderte über die Grenzen
seines Reiches, bis er die Königin von Triste erreichte. Morrigan
war das finstere Gegenstück von Aeshma. Wo er temperamentvoll war,
war sie eiskalt.
Wo er in hellen Farben strahlte, hüllte
sie sich in Dunkelheit. Wo er begehrte, zerstörte sie.
Ihre Ländereien waren kahl, düster
und dem Tode nahe, als Aeshma beschloss, Morrigan zu der Seinen zu
machen. Die Todesgöttin aber war keineswegs erpicht auf seine Nähe
und lehnte seine Versuche, ihr den Hof zu machen, vehement ab.
Aeshma war von ihrer Abneigung sehr
getroffen, da er sie nicht verstand. Wieso wollte sie ihn nicht, wo
er doch ein großer Krieger, Magier und der mächtigste Dämon seiner
Lande war?
Seine letzte Chance, Morrigans Herz
doch noch zu gewinnen, sah er in Avnas. Ein Dämon, der die Gestalt
von Feuer annahm und nicht nur Aeshmas Legionen befehligte, sondern
auch Meister des Wissens war. Er riet seinem Herrscher, Morrigan ein
Geschenk zu machen.

Niemand erkannte den König, als er
zerlumpt, mit langem Bart und filzigem Haar vor die Königin trat. Er
kniete wie ein gemeiner Mann vor ihr nieder und streckte ihr mit den
folgenden Worten seine Hände entgegen, die wabernde Finsternis zu
umfassen schienen: ›O Morrigan, ich bin gekommen, um dir das
Einzige zu geben, das du je begehrt hast, um das zu bekommen, was ich
so sehr begehre.‹ Morrigan beugte sich in ihrem Thron aus Knochen vor,
während Aeshmas Stimme durch den Saal schwebte. ›Und was könnte
dies sein?‹
Der Erzdämon hob seine Lider und
richtete seine pupillenlosen Augen auf seine Liebste. ›Sieh
selbst.‹ Sie nahm die Finsternis aus seinen Händen und goss sie
wie Wasser und Nebel über sich. Die Schwärze fraß das Licht und an
Morrigans Stelle erschien ein königlicher Rabe, der sich mit einem
triumphierenden Kreischen in die Lüfte erhob. Morrigan war so
glücklich über dieses Geschenk, dass sie schließlich nachgab und
Aeshma zu ihrem Gefährten nahm.
Viele Generationen lang regierten sie
vereint über Duster und Triste. Ihre Kinder erbten die pupillenlosen
Augen des Vaters und das kalte Herz der Mutter. Von nun an
Königsdämonen genannt, führten sie den Willen ihres Vaters aus und
wurden zu seinen Soldaten. Leider, leider war es Morrigan nicht
möglich, den Erzdämon für immer an sich zu binden und nach
Jahrhunderten des geteilten Lebens, während sich Morrigans eiskaltes
Herz erwärmte, suchte sich Aeshma etwas Neues, das er noch nicht
besaß.
Eine Menschenfrau, die durch die
Dimensionen gefallen und in Duster gelandet war, trat vor den König
und bat um Hilfe. Sie war jedoch nicht allein und befand sich in
Begleitung ihres Bruders, der sie vor Aeshmas Begierde beschützen
wollte. Für den Dämon aber war er kein Hindernis und so wurde er in
die tiefsten Spiegelsümpfe Tristes verbannt. Seine Schwester
heiratete Aeshma und Morrigan kehrte erniedrigt und voller Pein in
ihre verlassene Festung zurück.
Wut und der Wunsch nach Vergeltung
setzten sich in ihrem wieder erkaltenden Herz fest, doch niemand war
da, der sich mit ihr verbünden konnte. Der Hof hatte sich in den
vergangenen Jahrhunderten immer weiter in Richtung Duster bewegt,
sodass sie allein in ihrer Verzweiflung ertrank. Noch nie zuvor war
sie derart gedemütigt worden. Sie hätte Aeshmas Antrag niemals
annehmen, sich niemals in ihn verlieben dürfen.
Nun, bis des Schwesters Bruder aus den
Sümpfen zu seiner neuen Herrin irrte. Blind geworden durch die
heimtückischen Dornenbüsche hatte er es kaum bis zu ihr geschafft,
doch wie durch ein Wunder erreichte er das massive Tor und klopfte
dreimal an, bevor er zusammenbrach.

Seine und Morrigans Nachkommen wurden
von dem Zorn ihrer Eltern genährt und von ihrem Wunsch nach
Vergeltung in den Schlaf gewogen. Nach und nach erhob sich Triste aus
seiner Todesstarre und die Armee der Nachkommen überrollte die
Grenzen von Duster – genannt Kinder der Schatten oder Schattendämonen.
Der Krieg sollte den Tod von Aeshma und
Morrigan überdauern. Es gab auf beiden Seiten viele Verluste und
viele Siege. Nach einem Jahrhundert schien man jedoch den Grund,
warum
man kämpfte, längst vergessen zu
haben. Hier und dort vermischten sich Schattendämonen und
Königsdämonen, wechselten die Seiten und kämpften für Herrscher,
die schon bald wieder durch andere ersetzt wurden.
Dann öffneten sich erneut die Tore zu
unserer Dimension. Dieses Mal stolperten die ersten Dämonen in
unsere Welt und erkundeten das Leben unter der Sonne. Schon bald
merkten sie aber
die Schwäche am Tage. Man berichtete
dem Herrscher Nion, der nun über Duster regierte, von dieser
neuartigen Welt, die nicht von Krieg zerstört war. Duster und Triste
waren durch den jahrelangen Kampf ausgezehrt und brachliegend.
Unglücklicherweise fanden auch die Dämonen unter Benymn, dem König
von Triste, der die Erde ebenso für sich beanspruchte, den Übergang.
Der Krieg wurde also zu uns geführt.
Nordamerika gegen Europa. Anfangs versteckte man sich hinter den
Menschen, denn Königsdämonen besitzen die Fähigkeit, Menschen in
den Wahnsinn zu treiben, doch je mehr Unheil angerichtet wurde, desto
offensichtlicher wurde das Eingreifen der Dämonen. Nion und Benymn
zerstörten sich beinahe selbst, töteten Menschen über Menschen.
In den Schatten der Nacht aber, als
Frieden nur noch ein Begriff ohne Wert war, trafen sich zwei mächtige
Königsdämonen. Einer aus jedem Lager, namens Taio Billings und
Louisa Tanner, deren wahre Namen den Menschen bis heute nicht bekannt
sind. Sie schmiedeten einen Plan, der seinen Höhepunkt in dem Tode
der beiden dämonischen Herrscher fand, sodass sie ihre Plätze
einnehmen konnten. Es war der 12.12.2001 - Die Nacht der Assassinen. Von diesem Zeitpunkt an regierte Louisa über
Europa und Billings steckte seine Grenzen um Nordamerika ab. Billings
übergab seinen zwanzig mächtigsten Königsdämonen Ländereien, auf denen sie neue Städte errichteten,
die von hohen Mauern umgeben werden sollten. Von New York bis nach
Los Angeles war das Land vom Krieg verwüstet, doch in ebenjenen
Dämonenstädten sollte es Menschen erlaubt sein, unter
den Gesetzen der Dämonen zu leben. Außerhalb dieser Städte
unterstand man niemandes Schutz.
Die Tore zur anderen, namenlosen
Welt... Man sagt, dass sie sich kurz vor dem Mord an Nion und
Benymn schlossen. Viele Dämonen haben
dadurch ihre Familien verloren, die noch nicht den Weg zu uns
gefunden hatten. Und so leben wir nun schon seit vielen, vielen
Jahren unter der Herrschaft von Billings, ohne Elektrizität, ohne
Freiheit, ohne Hoffnung.«
Na, hat euch das spannend gemacht?
Rechte an Geschichte, Cover Klappentexte & Co liegen beim Verlag und der Autorin. Illustrationen wurden von Anja Uhren gemalt ♥
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♥♥♥